ARCHIV DA Z 2022

Tulpamancer


Über das Werk:

Eine Tulpa ist ein geistiger Begleiter, der durch fokussiertes Denken und wiederkehrende Interaktion entsteht, ähnlich wie ein imaginärer Freund. Im Gegensatz zu einem imaginären Freund haben Tulpas jedoch ihren eigenen Willen, ihre Gedanken und ihre Gefühle, was ihnen erlaubt, unabhängig zu handeln.

Das Wort Tulpa bedeutet im Sanskrit wörtlich eine Denkform, und das Konzept stammt aus dem tibetischen Buddhismus als meditative Praxis. Heute wird das Wort jedoch mit einer Subkultur in Verbindung gebracht, die um 2009 in 4chan entstanden zu sein scheint, wo Praktizierende, sogenannte Tulpamancer, mit der Herstellung von Tulpas experimentieren, manchmal basierend auf Figuren aus der Populärkultur.

Die Tulpamancer-Webperformance fragt: Was passiert, wenn Tulpas zu Instabots werden? Was passiert, wenn diese Gedankenformen in digitale Körper manipuliert und dem Erkunden des Internets überlassen werden? Moffat präsentiert grossformatige AR-Skulpturen, die vom Besucher geformt werden, sodass seine eigene Tulpa entsteht.


 

Bio:

Die Künstlerin (1982) arbeitet in den Bereichen Video, Performance und immersiven Technologien. In ihren Arbeiten untersucht Moffatt zeitgenössische Subjektivität und zusammenhängende Organisationen sowie die Grenzen zwischen virtuellen und physischen Welten. Dabei lässt sich Moffatt von der Frage leiten, inwiefern die Tiefendimension in bewegten Bildern als Mittel des Storytellings benutzt werden kann.

Moffatt absolvierte ihr Studium am College of Fine Arts, Australia, der Université Paris VIII, Frankreich und am Le Fresnoy Studio National des Arts Contemporains. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im Hartware MedienkunstVerein Düsseldorf, dem Palais de Tokyo, Frankreich, in der italienischen Villa Medici, dem Daegu Art Museum in Südkorea, FACT Liverpool UK, The Sundance Film Festival, am ZKM u.v.m. gezeigt und ausgestellt. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Valencia.

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