ARCHIV DA Z 2022

finalforest.exe


Über das Werk:

In finalforest.exe finden wir uns, vielleicht als letzte Menschen, Zeugen einer sich entfaltenden KI-Simulation wieder. Hinter dem Objektiv einer KI-gesteuerten Kamera, die die Handlung umrahmt, folgen wir einer seltsamen Kreatur mit Gliedmassen, die durch ein virtuelles Biom wandert, einen tropischen Wald, der aus digital gescannter Flora besteht.

Dieses Wesen wird nicht von einem einzelnen Gehirn angetrieben, sondern von einer Sammlung mehrerer KI-Skripte, die an den virtuellen Knochen in seinem verkalkten Erdölkörper befestigt sind und als „Proto-Verstand“ fungieren, die die Bewegungen der Kreatur berechnen, ableiten und gemeinsam neu kalibrieren.

Jedes Skript/jeder Verstand ist in der Lage, auch auf die physische Welt ausserhalb des Programms zu „hören“, indem es Audiosignale über das Mikrofon des Computers aufnimmt. Infolgedessen ist im Körper dieses Wesens die Hierarchie von Geist, Gliedmassen und Ohr zusammengebrochen, wodurch sie in einer vollständigen Neukalibrierung der menschlichen Sinne nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Darüber hinaus unterbricht dieses Audio-Feedback die Bewegung der wandernden Kreatur, was dazu führt, dass sie ein seltsames Verhalten zeigt, das nicht programmiert wurde.


 

Bio:

Sahej Rahals (1988, IND) Installationen, Filme, Performances und Videospiele sind Teil einer konstruierten Mythologie, die er selbst erschafft und dabei auf Quellen

zurückgreift, die von lokalen Legenden bis hin zu Science-Fiction reichen. Dabei nutzt Rahal künstliche Intelligenz als künstlerisches Mittel. Indem er einen Dialog zwischen diesen Quellen anstösst, erzeugt Rahal Szenarien, in denen unbestimmte Wesen aus den Rissen unserer Zivilisation auftauchen.

Rahal wirkte bereits an verschiedenen Ausstellungen mit, darunter ACCA

Melbourne 2019; Vancouver Biennale 2019; Dr. Bhau Daji Lad Museum, Mumbai, 2018; Centre for Contemporary Arts Glasgow, 2017; Liverpool Biennale, 2016; Setouchi Triennale, 2016; Jewish Museum, New York, 2015; Kochi Muziris

Biennale, 2014; MACRO Museum, Rom, 2014. Er ist Preisträger des INLAKS Emerging Artist Award 2012, des IFA Critical Arts Practice Stipendiums 2014,

des Forbes India Art Award 2014, des Akademie Schloss Solitude Stipendiums 2018 sowie der Sher-Gil Sundaram Arts Foundation Installation Art Grant 2019.

http://www.sahejrahal.com